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Substitutionale Quantifikation: bei der substitutionalen Quantifikation geht es um die Feststellung, ob sprachliche Ausdrücke für einen Sachverhalt gebildet werden können. Bsp „Es gibt einen wahren Satz, der…“. Im Gegensatz dazu wird bei der referentiellen Quantifikation – der normalerweise in der Prädikatenlogik angewendeten Form der Quantifikation - etwas über Gegenstände ausgesagt. Bsp „Es gibt mindestens einen Gegenstand x mit der Eigenschaft …“ oder „Für alle Gegenstände x gilt…“. Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Arten der Quantifikation ist nun der, dass bei der möglichen Ersetzung eines sprachlichen Ausdrucks durch einen anderen Ausdruck eine sogenannte Substitutionsklasse angenommen werden muss, die es im Fall von Gegenständen nicht geben kann, da der alltägliche Gegenstandsbereich nicht in Klassen eingeteilt ist. Bsp Man kann einen Tisch durch irgendeine Kiste ersetzen, nicht jedoch das Wort Tisch durch ein gerade verfügbares Wort. Siehe auch Referentielle Quantifikation, Quantifikation, Substitution, Inferenzen, Implikation, Stärker/schwächer, Logik, Systeme, Semantischer Aufstieg.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jaakko Hintikka über Substitutionale Quantifikation – Lexikon der Argumente

II 171
Substitutionale Quantifikation/sQ/HintikkaVsSQ/HintikkaVsSubstitutionale Quantifikation/Hintikka: Substitutionale Quantifikation ist ein Scheinparadies, höchstens von formalem Interesse, es hat noch nie eine befriedigende Erklärung für sie gegeben.
Beschreibung/Wissen/Russell: Wissen durch Beschreibung: Bsp Wir kennen Bismarck nicht. Wir wünschen uns zwar, dass der Gegenstand selbst eine Konstituente unserer Proposition wäre, aber das geht hier nicht. Wir wissen aber, dass es ein Objekt namens Bismarck gibt (Existenz).
Russell: Über diesen Bismarck wissen wir auch, dass er ein geschickter Diplomat ist.
Lösung/Russell: Dann können wir die Proposition beschreiben, die wir behaupten möchten.
Nämlich: „B war ein geschickter Diplomat“, wobei B das Objekt ist, das Bismarck ist (>logische Form).
Logische Form/Hintikka:
(15) (Eb)(b = Bismarck & wir urteilen, dass b ein geschickter Diplomat war)
„b“: Diese Variable hat dann aktuale Objekte (Gegenstände aus der aktualen Welt) als Werte.
Russell/Hintikka: Das zeigt, dass er nicht die Lösung (i) gewählt hat.
Allerdings sagt Russell bei anderer Gelegenheit zugegebenermaßen:
II 172
Beschreibung/Wissen/Russell/Hintikka: Wissen durch Beschreibung: Hier kennen wir Propositionen über den „so-und-so“ ohne zu wissen, wer oder was der so-und-so ist.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

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